die grenzlandreiter: Akustisches Denkmal für Walter Klingenbeck (Version 2018)

On September 26, 2018, the parish of St. Ludwig in Munich called for an acoustic memorial to Walter Klingenbeck on the occasion of the 75th anniversary of his death. The grenzlandreiter prepared audio material to commemorate the resistance fighter who was executed by the Nazi regime. Leaflets were also distributed to provide information about Walter Klingenbeck. „The soundtrack is based on the BBC’s acoustic signature during the Second World War: three short beats and one long beat on a kettledrum, the Morse code for „V“ for „Victory.“ Klingenbeck and his friends also put this letter on house walls as graffiti. That sounds sad, like Klingenbeck’s fate, and threatening, like the regime he rebelled against.” Walter Klingenbeck would have been 100 years old on March 30, 2024. This is the reason to publish the recording of the audio walk. You can hear the one-hour walk through Munich city center, starting from St. Ludwig, and stopping at the memorial for the victims of the Nazi tyranny. The above-mentioned audio track was played asynchronously on various devices.

Am 26. September 2018 rief die Kirchengemeinde St. Ludwig in München anlässlich seines 75. Todestages zum akustischen Denkmal für Walter Klingenbeck auf. Die grenzlandreiter bereiteten Audiomaterial vor, um an den Widerstandskämpfer, der vom NS Regime hingerichtet wurde, zu erinnern. Außerdem wurden Flugblätter verteilt, um über Walter Klingenbeck zu informieren. „Die Tonspur beruht auf dem akustischen Erkennungszeichen der BBC im Zweiten Weltkrieg: Drei kurze Schläge und ein langer Schlag auf einer Kesselpauke, das Morsezeichen für „V“ wie „Victory“. Diesen Buchstaben brachten Klingenbeck und seine Freunde auch als Graffiti an Hauswänden an. Das klingt traurig wie Klingenbecks Schicksal und bedrohlich wie das Regime, gegen das er sich auflehnte“ Am 30. März 2024 wäre Walter Klingenbeck 100 Jahre alt geworden. Das ist der Anlass, die Aufnahme des Audiowalks nun zu veröffentlichen. Man hört den einstündigen Gang durch die Münchner Innenstadt, ausgehend von St. Ludwig, und mit Halt am Denkmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft. Dabei wurde auf verschiedenen Geräten und asynchron die o.g. Tonspur abgespielt.

Veranstalter: St. Ludwig München, die grenzlandreiter

Sound: die grenzlandreiter

Aufnahme/Bearbeitung/Text: brezenstudio

Image: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:W… licensed under CC BY-SA 3.0 Deed https://creativecommons.org/licenses/…

https://soundcloud.com/gerald-fiebig/…

https://www.st-ludwig-muenchen.de/akt…

https://www.ardaudiothek.de/episode/t…

Noch singt die Drossel – 16.03.2024, 19:30, Augsburg

Drei Augsburger Kunstförderpreisträger:innen in einem Konzert

Gitarrist Stefan Barcsay schlägt Bogen zwischen Generationen und Stilen

Unter dem Titel „Noch singt die Drossel“ spielt der Augsburger Gitarrist Stefan Barcsay am Samstag, 16. März 2024 um 19:30 Uhr im Musiksaal des Zeughauses am Zeugplatz 4 in Augsburg Kompositionen von Richard Heller, Barbara Mayer und Gerald Fiebig. Je ein neues Stück von Barbara Mayer und von Gerald Fiebig kommen an diesem Abend zur Uraufführung. Barbara Mayer (Klavier) und Gerald Fiebig (Elektronik) spielen neben den Stücken, die sie für Stefan Barcsay komponiert haben, bei dem Konzert auch weitere eigene Stücke. Das Konzert wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Augsburg. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

Allen Stücken des Konzerts ist gemeinsam, dass sie im Auftrag von Stefan Barcsay von Träger:innen des Kunstförderpreises der Stadt Augsburg komponiert wurden: Richard Heller erhielt den Preis 1980, Barbara Mayer 2009 (als erste Komponistin in der damals 50-jährigen Geschichte des Preises) und Gerald Fiebig 2013. Das Programm verbindet aber nicht nur verschiedene Generationen, sondern auch unterschiedliche ästhetische Ansätze: Heller und Mayer wurden für ihre Instrumentalkompositionen in der Sparte Musik ausgezeichnet, Fiebig für seine mittels Elektronik und Geräuschaufnahmen komponierten Klanginstallationen in der Sparte Bildende Kunst.

Der Titel „Noch singt die Drossel“ ist einem Gedicht von Rose Ausländer entlehnt, das Stefan Barcsay von mehreren Komponist:innen musikalisch bearbeiten ließ. Im Konzert am 16. März 2024 wird er Barbara Mayers Interpretation des Gedichts zusammen mit der Komponistin zur Aufführung bringen. Stefan Barcsay erteilt seit vielen Jahren regelmäßig Kompositionsaufträge an Künstler:innen aus dem In- aus Ausland für seine thematisch kuratierten Konzertprogramme und CD-Projekte. Zwei der im Konzert aufgeführten Stücke von Gerald Fiebig erschienen 2020 online auf Barcsays Album „Cetacea“ (https://gebrauchtemusik.bandcamp.com/album/cetacea).

Recorder Recorder: 14 Arten (den) Regen zu beschriften

Hier kann man die Ursendung vom 03.09.2023 nachhören.

Recorder Recorder (Elisabeth Haselberger und Gerald Fiebig) – Hybride Uraufführung 14 Arten (den) Regen zu beschriften (Auftragsarbeit)
Sonntag, 03.09.2023, 21-22UhrStadthaus Ulm und auf Radio free FM

Radio free FM übertägt live von vor Ort eine Sondersendung von entartet von 20 bis 23 Uhr.
Eintritt frei.

„Ich versuche, mit den Mitteln der Musik etwas politische Intelligenz in den Menschen hineinzubringen“, formulierteHanns Eisler (1898 bis 1962) sein Ziel als Komponist. Das Duo Recorder Recorder verfolgt mit seinen Konzerten, Performances und Radioarbeiten seit 2018 ein ähnliches Ziel. Gerald Fiebigs und Elisabeth Haselbergers instrumentale Musik entsteht durch Blockflöten (recorder) und Elektronik, wird über Aufnahmegeräte (recorder) angereichert und mit Fragmenten der außermusikalischen – natürlichen, sozialen, sprachlichen, virtuellen – Realität konfrontiert.
Im Jahr von Eislers 125. Geburtstag lassen sich Recorder Recorder daher vom Titel seiner berühmten Filmmusik 14 Arten den Regen zu beschreiben anregen: Samples von Regengeräuschen werden mittels digitaler Effekte direkt „beschriftet“. Blockflöten plus Live-Elektronik „überschreiben“ Musik zum Thema Regen mit neuen Geräusch-Schichten. Recorder Recorder nutzen ihr bewusst nicht-puristisches Vokabular aus Elementen der Neuen Musik, freier Improvisation, repetitiven Pop-Strukturen und Noise als Verfremdungseffekte. So wird das universelle Sujet „Regen“ seiner Selbstverständlichkeit und Harmlosigkeit entkleidet. Ob durch Zuwenig oder Zuviel, durch Dürre oder Hochwasser: Im Zuge des Klimawandels ist Regen schon längst nicht mehr selbstverständlich oder harmlos. Durch O-Töne zu verschiedenen Aspekten des Themas „Regen“ bringen Recorder Recorder in Fortführung von Eislers Gedanken sogar „Schwarmintelligenz“ in die Musik.
recorderrecorder.wordpress.com/
bfsm-krumbach.de/Schule/Lehrer/Haselberger-Elisabeth
geraldfiebig.wordpress.com

RR Reihe Radiostücke – Drei live Uraufführungen und eine Deutschlandpremiere im Stadthaus Ulm sowie im Das Gold, Neu-Ulm, bei gleichzeitiger Liveübertragung im Rahmen der Sendung entartet bei Radio free FM.
In den vier Kompositionen der vier aus unterschiedlichen experimentellen Zusammenhängen stammenden Formationen kommen Sprache oder Stimme, der Tradition des Mediums Radio folgend, in fokussierter Form zum Tragen. Die vier Gruppen vertreten unterschiedliche Spielarten zeitgenössischen Musizierens, zwischen Improvisation und auskomponiertem Musiktheater, Auseinandersetzung mit dem Songformat und Noise.

Die Sendung entartet versteht sich als Platz der Nischen, für experimentelle und randständige Musiken innerhalb des seit 1995 sendenden Ulmer Freien Radios free FM.

RR Reihe Radiostücke ist ein Projekt der Redaktion entartet von Radio free FM, Gefördert von Musikfonds e. V. mit Projektmitteln Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie der Kulturabteilung der Stadt Ulm und wird umgesetzt in Kooperation mit dem Stadthaus Ulm und Das Gold, Neu-Ulm.

Biografien der Künstler*innen

Elisabeth Haselberger, 1974 in Österreich geboren, lebt sei 2001 in Ulm. Nach ihrem Blockflötenstudium in Linz, Wien und Zürich gründete sie 2002 gemeinsam mit Petra Wurz das DUO RECORDRONIK und beschäftigt sich seither mit der Hybridwelt von Blockflöten und Elektronik. Als Solistin in virtuosen barocken Blockflötenwerken ist Elisabeth Haselberger ebenso aufgetreten wie auch in der Gesamtleitung des Konzertprojektes SONUS LOCI anlässlich des Münsterturmjubiläums 2015 in Ulm. Eine umfassende Unterrichtstätigkeit und ein neuer Focus auf die Musikvermittlung mittels Podcast bereichern den beruflichen Alltag der vielseitigen Musikerin.

Gerald Fiebig, 1973 in Augsburg geboren, wo er auch lebt. Er ist Audiokünstler, Lyriker und Kulturmanager. Als Komponist vor allem elektroakustischer Stücke für Tonträger, Konzert und Radio ist er Mitglied der DEGEM (Deutsche Gesellschaft für elektroakustische Musik) sowie der Augsburger Gesellschaft für Neue Musik. Durch seine Radiokunstarbeiten liegt einer seiner Arbeitsschwerpunkte seit 2014 in Österreich, wo seine Stücke u.a. vom ORF-Kunstradio, Radio Orange (Wien) und der Radiofabrik (Salzburg) gesendet wurden. Mit In 2 Rooms – A Tribute to Alvin Lucier realisierten Recorder Recorder 2021 ihre erste gemeinsame radiophone Komposition für das ORF-Kunstradio. Fiebig realisiert auch Klanginstallation, u.a. 2013 als Artist-in-residence der Klanggalerie TONSPUR im MQ/MuseumsQuartier Wien. Mit Elisabeth Haselberger arbeitet er seit 2015 in den Bereichen Konzert, Musikpädagogik und Klanginstallation zusammen.

Recorder Recorder: “Recordari” ist das lateinische Wort für “sich erinnern”. Daraus hat sich sowohl unser Begriff “Recorder” für ein elektronisches Aufnahmegerät entwickelt als auch das englische Wort für Blockflöte – sie heißt dort auch “recorder”. In ihrer ersten gemeinsamen Komposition Recordari spielen die Blockflötistin Elisabeth Haselberger und der Audiokünstler Gerald Fiebig mit dieser Doppeldeutigkeit: Die Anweisungen, die die Partitur stellt, können auf unterschiedliche Weisen mit dem einen und dem anderen “recorder” erfüllt werden.
Einerseits kommen diverse elektronische Geräte infrage – solange sie eine Aufnahmefunktion haben -, andererseits kann nur eine Blockflöte (und nicht irgendeine andere Art von Flöte) eingesetzt werden – “recorder” eben.
Auf der Basis dieses Konzepts haben Haselberger und Fiebig ein etwa einstündiges Programm aus mehreren gemeinsamen Kompositionen erarbeitet. Alle Stücke verbinden Ansätze aus der elektroakustischen Musik mit improvisatorischen Teilen, die durch konzeptionelle Prosa-Partituren gesteuert werden. Durch die Verwendung von rhythmischen Loops finden jedoch auch Elemente Eingang in die Musik des Duos, die man üblicherweise der Pop- und Clubmusik zurechnet.
Die Musik von Haselberger und Fiebig bewegt sich an der Schnittstelle von Neuer Musik und freier Improvisation, von Sound Art und Pop. Ein besonderer Reiz ihrer Performances besteht in der für viele Zuhörer*innen unerwarteten Begegnung von Fiebigs Elektronik-Hardware mit Haselbergers Blockflöten – Instrumente, die oft mit Alter Musik oder der Einstiegs-Musikpädagogik assoziiert werden. In der Musik von Elisabeth Haselberger und Gerald Fiebig erweist sich nicht nur der elektronische “Recorder”, sondern auch die Paetzold-Kontrabass-Blockflöte als veritabler “Noisemaker”.

Fräulein Tönchens Musikkoffer (Folge 32: Musik und Geräusche)

Heute knackt’s und rauscht’s, fiept’s und piepst’s im Koffer. Fräulein Tönchen sperrt die Ohren auf und entdeckt gemeinsam mit ihrem Gast Gerald Fiebig jene Musik, die uns immer und überall umgibt. Gerald ist Klangkünstler und fängt die Klänge unseres Alltags mit seinen Mikrofonen ein.

EMERGE plays Gerald Fiebig

Konzert beginnt bei / concert starts at 1:20:50
attenuation circuit präsentiert/presents:
EMERGE plays Gerald Fiebig
[musique concrète – experimental – drone / Augsburg]
Samstag/Saturday, 13.02.21
start 21:00 (cet)


(english version below)
Das Augsburger Kulturzentrum „villa“ startet am 13. Februar 2021 eine neue Reihe mit Livestream-Konzerten. Den Auftakt bildet ein Konzert von EMERGE aka Sascha Stadlmeier. Der Augsburger Musiker, Betreiber des Labels attenuation circuit und Veranstalter des „re:flexions sound-art festivals“ im Kulturhaus abraxas kuratiert auch in der „villa“ seit Jahren eine Konzertreihe, Augsburgs einziges ganzjähriges Forum für experimentelle Musik.
Seit einem Jahrzehnt ist EMERGE aka Sascha Stadlmeier eines von Augsburgs internationalen Aushängeschildern in Sachen experimenteller elektronischer Musik und Klangkunst. Seine Tourneen führten ihn bereits durch fast alle Länder Kontinentaleuropas und Skandinaviens. Bei seinen Konzerten entstehen immer wieder gemeinsame Improvisationen zusammen mit anderen Künstler*innen. Zwei davon sind soeben auf der CD „Fiebig / EMERGE / LLS“ erschienen.
Die beiden Stücke der CD sind Konzertmitschnitte von EMERGE und dem polnischen Projekt Limited Liability Sounds aus Paris sowie von EMERGE und seinem Augsburger Kollegen Gerald Fiebig aus Bochum. Das Livestream-Konzert macht die gemeinsame CD-Veröffentlichung zum Anlass eines neuartigen Experiments unter dem Motto „EMERGE plays Gerald Fiebig“. Stadlmeier spielt solo, verwendet dabei jedoch ausschließlich Geräuschsamples und Klangsequenzen, die Fiebig für ihn vorbereitet hat. Fiebigs Material zitiert die Klangsprache der gemeinsamen CD, doch durch Stadlmeiers Zusammenstellung und Veränderung des vorgegebenen Klangmaterials entsteht im Livekonzert ein neues Musikstück, das über die CD hinausgeht – „ein musikalischer Prozess, dessen Ausgang noch unbekannt ist“, ganz im Sinne von John Cage‘ Definition von experimenteller Musik.
https://emerge.bandcamp.com/album/fiebig-emerge-lls
https://emergeac.wordpress.com/
https://www.facebook.com/emerge.dependenz

On 13 February 2021, the cultural centre „villa“ in Augsburg, Germany, launches a new series of live streaming concerts. The opening night is a concert by EMERGE aka Sascha Stadlmeier. The Augsburg-based musician, who also runs the attenuation circuit label and organises the local „re:flexions sound-art festival,“ has been curating a series of experimental music concerts at „villa“ for years.
For a decade, EMERGE aka Sascha Stadlmeier has been putting Augsburg on the map of the international experimental music and sound art scene, not least by touring in almost every country in continental Europe and Scandinavia. His concerts regularly feature collaborative improvisations with other artists. Two of them have just been documented on the CD „Fiebig / EMERGE / LLS“.
The two pieces on the CD are, respectively, a recording of a concert in Paris by EMERGE and Polish project Limited Liability Sounds, and of a concert in Bochum, Germany, by EMERGE and his Augsburg-based colleague Gerald Fiebig. The live streaming concert takes the collaborative CD release as the starting point for a new kind of experiment: „EMERGE plays Gerald Fiebig“. Stadlmeier plays solo, using only sampled noises and sound sequences prepared for him by Fiebig. Fiebig’s material references the sonic idiom of the collaborative CD, but thanks to Stadlmeier’s way of combining and processing the given elements, the live concert will produce an new piece of music that goes beyond the CD – „a musical process the outcome of which is unknown,“ as John Cage once defined experimental music.
https://emerge.bandcamp.com/album/fiebig-emerge-lls
https://emergeac.wordpress.com/
https://www.facebook.com/emerge.dependenz

www.attenuationcircuit.de
www.emerge.bandcamp.com
https://reflexionsac.wordpress.com/
https://www.facebook.com/reflexionsac/

Golden Donkey Collective feat. Gerald Fiebig

Rhythm and Poetry Wir treten in die Fußstapfen der Beat Generation und ergründen dabei die Ursprünge des Spoken Word und die überraschenden Parallelen zwischen Lyrik und Rap. In der Verbindung von Text und Takt, Vers und Musik entstehen neue Welten zwischen den Zeilen.

Texte: Gerald Fiebig
„beschauzeichen“ (Gedichtband: motörhead klopstöck, 2020)
„Made in Germany“ (Uraufführung, unveröffentlicht)
„mikroklima, live mit schnitt“ (aus der Zeitschrift „randnummer“ Nr. 2)

Musik: Golden Donkey Collective
Simon Kerler – Drums
Nikolas Herrmann – Bass/Keys
Silvan Lackerschmid – Guitar
Vincent Semlinger – MPC
▶︎ Instagram: https://www.instagram.com/frequenzgar…
▶︎ Web: https://www.frequenzgarten.com

Video & Ton: Toni Bihler
▶︎ Web: http://www.videofüralle.de

PINEALIS PRODUCTIONS
Loving all facets of arts and culture. Loving to bring it to your home.
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▶︎ Instagram: ig.com/pinealis.productions
▶︎ Web: http://www.pinealis.de #pinealis

Stefan Barcsay: CETACEA – Vier Stücke von Gerald Fiebig

Vier Stücke von Gerald Fiebig für Gitarre und Zuspiel, komponiert 2020
Stefan Barcsay gewidmet
Aufgenommen bei der Uraufführung am 21. Oktober 2020 im Kulturhaus abraxas, Augsburg

Ein Booklet mit Informationen zu den Stücken sowie die Partituren der Stücke sind im Download enthalten.
Die Zuspieltracks für eine Aufführung der Stücke sind auf Anfrage beim Komponisten erhältlich: fiebiggerald@gmail.com.
Aufführungen sind GEMA- und kostenfrei bei Namensnennung (Creative Commons License: Attribution / No Derivatives)

Die Kompositionen und das dokumentierte Konzert wurden gefördert vom Musikfonds e.V. aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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Four pieces by Gerald Fiebig for guitar and playback, composed 2020
Dedicated to Stefan Barcsay
Recorded in concert at the world premiere on 21 October 2020 at Kulturhaus abraxas, Augsburg

A booklet with information on the pieces and the scores are included in the download (both in German).
English translations of the booklet and scores, as well as the playback tracks for a performance of the pieces, are available upon request from the composer: fiebiggerald@gmail.com
Performances must be credited, but are free of charge and royalties (Creative Commons License: Attribution / No Derivatives).

The compositions and the concert documented here were supported by Musikfonds e.V. with funds from the German federal government’s secretary for culture and media. 

Rezension: „Der Highbrow-Award für Dezember geht an Gerald Fiebig & Stephan Barcsay. Ersterer ist Soundartist, der Zweite Gitarrenvirtuose im Bereich Klassik und zeitgenössische Musik. Wie zwei Gehirnhälften setzen sie ein Megabrain-Album aus Gitarrenklassik und Elektroakustik zusammen: »cetacea« (Digitalalbum | gebrauchtemusik.bandcamp.com). Ein Live-Mitschnitt der Uraufführung im Kulturhaus abraxas (Oktober 2020): vier Kompositionen für Gitarre und elektroakustisches Zuspiel. Das Ergebnis ist dabei überraschend: Drone-Stuff wie von Windy & Carl, dann Quiet Music und Minimalklang. Das titelgebende »Cetacea« schließlich – so der zoologische Fachname für Wale – arbeitet mit Field-Recordings, Walaufnahmen und subtilen Soundart-Interventionen. »Echos of Industry III« greift mit dem Motiv des Augsburger Gaswerks Industriegeschichte in Industrialklängen, Noise-Impro und Word-Samples auf.“ – Martin Schmidt in „a3kultur“ (Dezember 2020)

Gespräch zwischen Stefan Barcsay und Gerald Fiebig über das Projekt CETACEA.

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One of the four pieces documented on video by Eric Zwang-Eriksson / Eines der 4 Stücke im Videomitschnitt von Eric Zwang-Eriksson:

Stefan Barcsay spielt „CD“ von Gerald Fiebig

Beim selben Konzert spielte Stefan Barcsay auch „Pietà“ von Larisa Vrhunc.

At the same concert, Stefan Barcsay also performed „Pietà“ by Larisa Vrhunc.

Zander/Fiebig: Modul 1

„Kennzeichnung von Zusatzstoffen“ was the first collaboration of Gerhard Zander and Gerald Fiebig. The piece was conceived specifically for the festival Experimentelle Musik in Munich, which back then was held annually in the refectory of the Technical University Munich.

The sound material of the piece consists exclusively of sound recordings made during the everyday business of the refectory. The sounds were collected using various recording devices (minidisc and MP3 recorder, analogue dictaphone). There was no processing of the sounds other than that effected by the technical properties of the respective recording media. The compositional principles of the piece are editing and montage.

For the performance, selected parts of the field recordings were distributed among several playback devices. These were assembled into a musical structure through the live interplay of the two performers. The construction of the piece arises from the specific qualities of the found sound materials.

„Kennzeichnung von Zusatzstoffen“ makes use of the everyday sounds of the TU-Mensa, especially its characteristally reverberant spatial acoustics (including parts of the building not usually accessible to the public), and integrates these in a transformed, but still recognisable form into the special situation of a musical performance in the same place. The title, too, is a found object from an information placard in the foyer of the refectory.

The piece is based on an idea by „die grenzlandreiter“ (Mathias Huber and Gerald Fiebig) and was realised with the kind support of Thomas Pliatsikas.

After the performance, Simone Rist – a soprano who had had pieces dedicated to her by John Cage and who during her formative years had worked as an assistant to Pierre Schaeffer at GRM in Paris – came up to us and said how much she had enjoyed the way it had reminded her of the 1960s musique concrète style. In 2007, the now-defunct Institut de Musique Electroacoustique de Bourges gave the piece a honorary mention at their annual awards.

We had fallen in love with electroacoustic music, and with this piece, the world of electroacoustic music started loving us back. The confidence gained from this initial collaboration launched us on our way as a duo, which produced numerous live performances and a series of releases between 2007 and 2012. As you will note in the list below, the first release was called Modul 2, but – not unlike the Annual Reports of Throbbing Gristle 🙂 – the first module remained missing until today. Well, now, here goes.

Zander/Fiebig, September 2020

Further releases by Zander/Fiebig:
Modul 2 – brainhall.net/popups/zehn.htm
Modul 3 – emerge.bandcamp.com/album/modul-3
SoundCycle – emerge.bandcamp.com/album/soundcycle
Raumpunkte – emerge.bandcamp.com/album/raumpunkte
Elektroakustisches Picknick (Mischtechnik) – www.youtube.com/watch

Recorded live in performance at the festival Experimentelle Musik at TU-Mensa, Munich, 9 December 2006

Composed and performed by Gerhard Zander and Gerald Fiebig
Recorded and mastered by Gerhard Zander

Commissioned by Stephan Wunderlich and Edith Rom

Original festival programme note in German:

Das Klangmaterial des Stücks besteht ausschließlich aus Originalton-Aufnahmen aus dem alltäglichen Betrieb der TU-Mensa. Diese wurden mittels unterschiedlicher Aufnahmegeräte (Minidisc- und MP3-Recorder, analoges Diktiergerät) „gesammelt“. Über die jeweiligen technischen Besonderheiten der Aufnahmemedien hinaus wurde das Material keiner Verfremdung unterworfen. Die einzigen Kompositionsprinzipien des Stücks sind Schnitt und Montage.

Für die Aufführung werden ausgewählte Teile des O-Ton-Materials auf verschiedene Wiedergabegeräte verteilt. Die Elemente werden im Zusammenspiel zwischen den beiden Aufführenden live zu einer musikalischen Struktur montiert. Der Aufbau des Stücks ergibt sich aus den spezifischen Qualitäten des vorgefundenen Klangmaterials.

„Kennzeichnung von Zusatzstoffen“ greift die alltäglichen Geräusche und insbesondere auch den charakteristischen Raumklang der TU-Mensa auf (auch aus Teilen des Gebäudes, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind) und integriert diese in transformierter, aber noch erkennbarer Form in die besondere Situation einer Musikaufführung am selben Ort. Auch der Titel ist ein Fundstück
aus einem Aushang im Foyer der TU-Mensa.

Das Stück basiert auf einer Idee der Gruppe „die grenzlandreiter“ (Gerald Fiebig und Mathias Huber) und wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung von Thomas Pliatsikas.