Fräulein Tönchens Musikkoffer (Folge 32: Musik und Geräusche)

Heute knackt’s und rauscht’s, fiept’s und piepst’s im Koffer. Fräulein Tönchen sperrt die Ohren auf und entdeckt gemeinsam mit ihrem Gast Gerald Fiebig jene Musik, die uns immer und überall umgibt. Gerald ist Klangkünstler und fängt die Klänge unseres Alltags mit seinen Mikrofonen ein.

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EMERGE plays Gerald Fiebig

Konzert beginnt bei / concert starts at 1:20:50
attenuation circuit präsentiert/presents:
EMERGE plays Gerald Fiebig
[musique concrète – experimental – drone / Augsburg]
Samstag/Saturday, 13.02.21
start 21:00 (cet)


(english version below)
Das Augsburger Kulturzentrum „villa“ startet am 13. Februar 2021 eine neue Reihe mit Livestream-Konzerten. Den Auftakt bildet ein Konzert von EMERGE aka Sascha Stadlmeier. Der Augsburger Musiker, Betreiber des Labels attenuation circuit und Veranstalter des „re:flexions sound-art festivals“ im Kulturhaus abraxas kuratiert auch in der „villa“ seit Jahren eine Konzertreihe, Augsburgs einziges ganzjähriges Forum für experimentelle Musik.
Seit einem Jahrzehnt ist EMERGE aka Sascha Stadlmeier eines von Augsburgs internationalen Aushängeschildern in Sachen experimenteller elektronischer Musik und Klangkunst. Seine Tourneen führten ihn bereits durch fast alle Länder Kontinentaleuropas und Skandinaviens. Bei seinen Konzerten entstehen immer wieder gemeinsame Improvisationen zusammen mit anderen Künstler*innen. Zwei davon sind soeben auf der CD „Fiebig / EMERGE / LLS“ erschienen.
Die beiden Stücke der CD sind Konzertmitschnitte von EMERGE und dem polnischen Projekt Limited Liability Sounds aus Paris sowie von EMERGE und seinem Augsburger Kollegen Gerald Fiebig aus Bochum. Das Livestream-Konzert macht die gemeinsame CD-Veröffentlichung zum Anlass eines neuartigen Experiments unter dem Motto „EMERGE plays Gerald Fiebig“. Stadlmeier spielt solo, verwendet dabei jedoch ausschließlich Geräuschsamples und Klangsequenzen, die Fiebig für ihn vorbereitet hat. Fiebigs Material zitiert die Klangsprache der gemeinsamen CD, doch durch Stadlmeiers Zusammenstellung und Veränderung des vorgegebenen Klangmaterials entsteht im Livekonzert ein neues Musikstück, das über die CD hinausgeht – „ein musikalischer Prozess, dessen Ausgang noch unbekannt ist“, ganz im Sinne von John Cage‘ Definition von experimenteller Musik.
https://emerge.bandcamp.com/album/fiebig-emerge-lls
https://emergeac.wordpress.com/
https://www.facebook.com/emerge.dependenz

On 13 February 2021, the cultural centre „villa“ in Augsburg, Germany, launches a new series of live streaming concerts. The opening night is a concert by EMERGE aka Sascha Stadlmeier. The Augsburg-based musician, who also runs the attenuation circuit label and organises the local „re:flexions sound-art festival,“ has been curating a series of experimental music concerts at „villa“ for years.
For a decade, EMERGE aka Sascha Stadlmeier has been putting Augsburg on the map of the international experimental music and sound art scene, not least by touring in almost every country in continental Europe and Scandinavia. His concerts regularly feature collaborative improvisations with other artists. Two of them have just been documented on the CD „Fiebig / EMERGE / LLS“.
The two pieces on the CD are, respectively, a recording of a concert in Paris by EMERGE and Polish project Limited Liability Sounds, and of a concert in Bochum, Germany, by EMERGE and his Augsburg-based colleague Gerald Fiebig. The live streaming concert takes the collaborative CD release as the starting point for a new kind of experiment: „EMERGE plays Gerald Fiebig“. Stadlmeier plays solo, using only sampled noises and sound sequences prepared for him by Fiebig. Fiebig’s material references the sonic idiom of the collaborative CD, but thanks to Stadlmeier’s way of combining and processing the given elements, the live concert will produce an new piece of music that goes beyond the CD – „a musical process the outcome of which is unknown,“ as John Cage once defined experimental music.
https://emerge.bandcamp.com/album/fiebig-emerge-lls
https://emergeac.wordpress.com/
https://www.facebook.com/emerge.dependenz

www.attenuationcircuit.de
www.emerge.bandcamp.com
https://reflexionsac.wordpress.com/
https://www.facebook.com/reflexionsac/

Stefan Barcsay: CETACEA – Vier Stücke von Gerald Fiebig

Vier Stücke von Gerald Fiebig für Gitarre und Zuspiel, komponiert 2020
Stefan Barcsay gewidmet
Aufgenommen bei der Uraufführung am 21. Oktober 2020 im Kulturhaus abraxas, Augsburg

Ein Booklet mit Informationen zu den Stücken sowie die Partituren der Stücke sind im Download enthalten.
Die Zuspieltracks für eine Aufführung der Stücke sind auf Anfrage beim Komponisten erhältlich: fiebiggerald@gmail.com.
Aufführungen sind GEMA- und kostenfrei bei Namensnennung (Creative Commons License: Attribution / No Derivatives)

Die Kompositionen und das dokumentierte Konzert wurden gefördert vom Musikfonds e.V. aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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Four pieces by Gerald Fiebig for guitar and playback, composed 2020
Dedicated to Stefan Barcsay
Recorded in concert at the world premiere on 21 October 2020 at Kulturhaus abraxas, Augsburg

A booklet with information on the pieces and the scores are included in the download (both in German).
English translations of the booklet and scores, as well as the playback tracks for a performance of the pieces, are available upon request from the composer: fiebiggerald@gmail.com
Performances must be credited, but are free of charge and royalties (Creative Commons License: Attribution / No Derivatives).

The compositions and the concert documented here were supported by Musikfonds e.V. with funds from the German federal government’s secretary for culture and media. 

Rezension: „Der Highbrow-Award für Dezember geht an Gerald Fiebig & Stephan Barcsay. Ersterer ist Soundartist, der Zweite Gitarrenvirtuose im Bereich Klassik und zeitgenössische Musik. Wie zwei Gehirnhälften setzen sie ein Megabrain-Album aus Gitarrenklassik und Elektroakustik zusammen: »cetacea« (Digitalalbum | gebrauchtemusik.bandcamp.com). Ein Live-Mitschnitt der Uraufführung im Kulturhaus abraxas (Oktober 2020): vier Kompositionen für Gitarre und elektroakustisches Zuspiel. Das Ergebnis ist dabei überraschend: Drone-Stuff wie von Windy & Carl, dann Quiet Music und Minimalklang. Das titelgebende »Cetacea« schließlich – so der zoologische Fachname für Wale – arbeitet mit Field-Recordings, Walaufnahmen und subtilen Soundart-Interventionen. »Echos of Industry III« greift mit dem Motiv des Augsburger Gaswerks Industriegeschichte in Industrialklängen, Noise-Impro und Word-Samples auf.“ – Martin Schmidt in „a3kultur“ (Dezember 2020)

Gespräch zwischen Stefan Barcsay und Gerald Fiebig über das Projekt CETACEA.

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One of the four pieces documented on video by Eric Zwang-Eriksson / Eines der 4 Stücke im Videomitschnitt von Eric Zwang-Eriksson:

Stefan Barcsay spielt „CD“ von Gerald Fiebig

Beim selben Konzert spielte Stefan Barcsay auch „Pietà“ von Larisa Vrhunc.

At the same concert, Stefan Barcsay also performed „Pietà“ by Larisa Vrhunc.

Gerald Fiebig/Eri Kassnel: Utopia wohnt nebenan

Sonntag, 27. Dezember 2015, 23:03 – 23:59, Ö1
KUNSTRADIO – RADIOKUNST

Utopia wohnt nebenan from EKH on Vimeo.

25 Jahre nach Ende des Kalten Krieges ist vielerorts wieder eine große politische Distanz zwischen Westeuropa (z.B. Österreich) und Osteuropa (z.B. Rumänien) auszumachen. Allein schon an den historischen Wahlverwandtschaften zwischen den Städten Wien und Timisoara lässt sich festmachen, dass dies ein Zerrbild ist. Für das Stück „Utopia wohnt nebenan“ bewegen sich die Autor_innen durch die beiden Städte, inspiriert vom situationistischen Konzept der psychogeographischen Erkundung. Ausgangspunkte des ‚Umherschweifens‘ sind jeweils die Stadtteile Innere Stadt und Josefstadt (die es aufgrund der gemeinsamen Geschichte in Wien und Timisoara gibt). Aus den dabei gesammelten Fieldrecordings komponieren sie die Klanglandschaft einer utopischen Stadt, in der der Gegensatz von West und Ost außer Kraft gesetzt ist. In die Komposition eingewoben sind O-Töne mit Zeitzeug_innen, die sich an solidarisches Zusammenleben in Wien bzw. Timisoara unter schwierigen sozialen und politischen Bedingungen in unterschiedlichen Phasen des 20. Jahrhunderts erinnern. Die Zitate werden anhand gemeinsamer thematischer Motive in einen dialogartigen Bezug zueinander gesetzt, die den Blick auf den „Überschuss des Möglichen im Wirklichen“ (Ernst Bloch) der realen Geschichte von Österreich und Rumänien eröffnen. Die Sprecher_innen sind Friederike Brenner (geboren 1923 in Mödling bei Wien) und Johann Kassnel (geboren 1932 in Jahrmarkt bei Timisoara).

25 years after the end of the Cold War, the political distance between Western Europe (e.g. Austria) and Eastern Europe (e.g. Romania) seems to be increasing again in many respects. But this distorts the fact that there is a lot of shared history, which already becomes evident when looking at the parallels between the cities of Vienna and Timisoara. For their piece „Utopia lives next door“, the authors move through both cities, inspired by the situationist concept of psychogeographical examination of urban environments by means of ‚dérive,‘ the deliberately drifting walk through a city. The starting point of the excursions are the quarters Innere Stadt and Josefstadt – due to the shared history, both Vienna and Timisoara have districts with these names. From the field recordings thus collected, the authors compose the soundscape of a utopian city in which the difference between West and East has been erased. Woven into the composition are voice recordings from interviewees recalling instances of lived solidarity under difficult social and political circumstances in Vienna and Timisoara during different phases of the 20th century. Based on shared thematic motifs, the quotes are arranged into a quasi-dialogic relation to each other that offers a glimpse of the possibilities that were at hand, but were missed in the actual history of Austria and Romania. The speakers are Friederike Brenner (born in 1923 in Mödling near Vienna) and Johann Kassnel (born 1932 in Jahrmarkt near Timisoara).

Gerald Fiebig & Christian Z. Müller: Echoes of Industry

Postludium from EKH on Vimeo.

Ursendung 29. Mai 2015, 22:00 Uhr im „Radioatelier“ auf Radio Vltava (Tschechische Republik)
premiere 29 May 2015, 10 p.m. on „Radioatelier“ on Radio Vltava (Czech Republic)

Das Stück wurde von Eri Kassnel für ihren Film „Postludium“ verwendet und ist auch auf der CD „Gasworks“ erhältlich.
The piece was used by Eri Kassnel for her film „Postludium“ and is also available on the CD „Gasworks“.

[ENGLISH BELOW]

Christian Z. Müller: Saxofone, Theremin
Gerald Fiebig: Sampler, Fieldrecordings, Bearbeitung
Komposition und Realisation: Gerald Fiebig & Christian Z. Müller

Aufgrund seiner nichtvisuellen Natur, seiner ‘körperlosen Stimme’, ist das Radio das ideale ‚Geister’-Medium, wenn es um die Darstellung des Verschwindens geht, den Übergang einstmals sichtbarer Dinge in einen Zustand, in dem sie halb anwesend und halb erinnert sind. Echoes of Industry unternimmt den Versuch, in akustischer Form die sozialen und architektonischen Verschiebungen zu thematisieren, die in europäischen Städten passieren, wenn bestimmte Industriezweige aufgegeben und ihre früheren Anlagen zu Museen, Kulturstätten oder schlicht Ruinen werden, während sich die Industrie selbst immer stärker digitalisiert.

Zu diesem Zweck wurden die Klänge von Textilmaschinen aufgenommen – in einem Museum (http://www.timbayern.de/), das der Geschichte der einstmals pulsierenden Textilindustrie der Stadt Augsburg gewidmet ist. Sie bilden den ersten Teil des Stücks, wobei die Klänge verschiedener Maschinen übereinander gelegt wurden. Für den zweiten Teil des Stücks wurden Samples dieser Klänge im Rahmen einer Duo-Improvisation mit einem Saxofon in einem ehemaligen Gasometer in derselben Stadt wieder abgespielt. Dabei wurde das sehr ausgeprägte Echo in dieser 84 Meter hohen Metallkammer (http://www.gaswerk-augsburg.de/gasbehaelter_augsburg.html) genutzt. Die Aufnahme im Gasometer fand im Herbst 2014 statt, als der Tank die Installation The Secret Heart von Jaume Plensa beherbergte, eine riesige aufblasbare Skulptur in der Form eines menschlichen Herzens. Das Zischen der Pumpen, die der Skulptur Form gaben, wurde aus den Aufnahmen herausgefiltert. Nach Bearbeitung seiner Tonhöhe wurde es anschließend als eigenständiges kompositorisches Element eingesetzt, dessen Klang auf das Zischen von Gas und damit die ursprüngliche Nutzung des Tanks anspielt.

Solche Gasometer, viele davon inzwischen außer Betrieb, finden sich in zahlreichen europäischen Städten, von Oberhausen im Ruhrgebiet bis Ostrava in der Tschechischen Republik – weithin sichtbare Denkmäler einer industriellen Technologie, die nach und nach aufgegeben wird. Die Textilindustrie wiederum ist bereits so gut wie vollständig aus Europa verschwunden, nachdem diese Industrie die Erscheinung vieler Städte des Kontinents für mehr als ein Jahrhundert geprägt hatte. Die von Manchester ausgehende Industrialisierung der Textilproduktion war die Blaupause für die industrielle Revolution, und so wie Augsburg als bayerisches Manchester bezeichnet wurde, gab es auch ein sächsisches Manchester (Chemnitz), ein polnisches Manchester (Łódź) und ein russisches Manchester (Ivanovo).

Im dritten und letzten Teil des Stücks übernimmt ein anderes Instrument vom Saxofon: das Theremin. Dieses von vornherein als ‚körperlos’ konzipierte Instrument ist eine ideale Metapher für die Verschiebung von analogen zu digitalen Formen der Produktion, in der Industrie oder anderswo. Um diese Verschiebung zu betonen, wird auch der Klang des Theremins mit Echoeffekten bearbeitet, aber diesmal mit digitalen: Simulierte Räume treten an die Stelle der gebauten Echokammer des Gastanks, so wie auch das ätherische Theremin das durchaus materielle Saxofon ablöst.

Akustische Fragmente von inzwischen antiker Textilmaschinen, abgespielt in einer Echokammer, die ihrem ursprünglichen Zweck enthoben ist und sich in der Schwebe zwischen Verfall und potenzieller Umnutzung befindet, werden kombiniert mit dem Saxofon, einem Instrument, dessen Erfindung und Entwicklung historisch mit der Industrialisierung Europas zusammenfällt, und dem Theremin, jenem emblematischen Vorläufer digitaler Soundtechnologie. Echos der Vergangenheit treffen auf akustische Vorzeichen der Zukunft. Und wenngleich die Ausgangsklänge an einem sehr klar definierten Ort aufgenommen wurden, geht es in dem Stück um einen Prozess, der nicht auf diesen Ort beschränkt ist, sondern der sich in ganz Europa abgespielt hat – ein weiterer Grund, warum das Radio sich als idealer ‚Ort’ für diese ‚ent-ortete’ Geschichte darstellt.

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Christian Z. Müller: saxophones, theremin
Gerald Fiebig: sampler, field recordings, processing
Composed and realised by Gerald Fiebig & Christian Z. Müller

Due to its non-visual nature, its ‘disembodied voice,’ radio presents itself as the perfect ‘hauntological’ medium for representing the disappearance, the fading of once visible things into a state where they are half present, half remembered. Echoes of Industry undertakes to reflect, in an acoustic form, the social and architectural shifts that happen in European cities as certain industries are abandoned, their former sites becoming museums, venues for cultural events, or simply ruins, while industry itself becomes increasingly digital.

For this purpose, sounds of textile machines were recorded in a museum (http://www.timbayern.de/) representing the history of the once-vibrant textile industry in the German city of Augsburg. These sounds, with different machines layered over one another, make up the first part of the piece. For the second part of the piece, samples from these sounds were played back, in a duo improvisation with a saxophone, in an abandoned gas tank in the same city, making use of the immense echo delay created by this huge 84-metre high metal chamber (http://www.gaswerk-augsburg.de/gasbehaelter_augsburg.html). The recording session in the gas tank took place in the autumn of 2014 while the tank was home to the installation The Secret Heart by Jaume Plensa, containing a giant inflatable sculpture in the shape of a human heart. The hiss from the pumps that kept the sculpture in shape was filtered out from the recordings and then pitch-shifted so as to serve as a compositional element in its own right, alluding to the hiss of gas associated with the original use of the tank.

Gas tanks like this, often defunct, can be found in many European cities (Ostrava being an example in the Czech Republic), landmark monuments to an industrial technology on the brink of abandonment. The textile industry, however, is an industry that has almost completely vanished from Europe after it had shaped the face of many cities on the continent for well over a century. The industrialisation of textile manufacturing, starting from Manchester, served as a blueprint for the whole industrial revolution, and just like Augsburg was called the Bavarian Manchester, there was also a Saxonian Manchester (Chemnitz), a Polish Manchester (Łódź), and a Russian Manchester (Ivanovo).

In the third and last part of the piece, a different instrument takes over from the saxophone: the theremin. Designed from the start to be ‘disembodied,’ it is a perfect metaphor for the shift from analogue to digital forms of production, industrial or otherwise. To emphasise this shift, the theremin sounds are also given a treatment with echo effects, but digital ones: simulated spaces replace the built echo chamber of the gas tank, just as the ethereal theremin takes over from the very material saxophone.

Acoustic fragments of now antique textile machines played in an echo chamber that is now abandoned from its original use, in a limbo between ruin and a potential future use, are combined with sounds from the saxophone, an instrument whose invention and development historically parallels the industrialisation of Europe, and the theremin, that emblematic forerunner of digital sound technology. Echoes from the past meet acoustic foreshadowings of the future. While the source sounds were recorded in a clearly defined location, the piece is about a process that is not limited to the place of recording, but refers to a story that was played out all over Europe – another reason why radio seems the perfect ‘place’ to present this ‘dis-placed’ history.