heimatroman: blauer dunst

Lyrik von Gerald Fiebig aus dem Band „normalzeit“ im Dialog mit neuer Musik von Stefan Schulzki (Elektronik) und Beatrice Ottmann (Stimme und Gesang)

Neue Galerie im Höhmannhaus
Maximilianstraße 48, Augsburg

Samstag, 04. Juni 2016
19:30 Uhr und 20:15 Uhr

Im Rahmen der Langen Nacht der Heimat
www.langekunstnacht.de

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Gerald Fiebig: Cross Talk / Piano Decay 6 @ EMU-Symposion, Ulm – 03. Juni 2016

Freitag, 3. Juni 2016 – EMU-Symposion im Multimediaraum, N27, Universität Ulm

19:00 Uhr Eröffnung durch Prof. Dr.-Ing. Michael Weber, Präsident der Universität Ulm

EMU-Ensemble
Christian Clement (Ulm) – Hans Reichel und sein Daxophon / Art lecture mit Hörbeispielen
Ein Bericht über ein aussergewöhnliches Musikinstrument und dessen Erfinder.

Matthias Kaul (Hamburg) – Solopercussion

Gerald Fiebig (Augsburg) – Cross Talk und Piano Decay 6 / elektroakustische Kompositionen

‚Cross Talk‘ entwirft eine akustische Utopie, in der Europa zu einer Konvergenzzone verschiedener Kulturen wird ein Gegenentwurf zu der aktuell in Europa um sich greifenden Tendenz zur Abschottung gegenüber dem ‚Fremden‘. Das Stück nutzt dafür religiös codierte Klänge von den West- und Ostgrenzen des so genannten ‚christlichen Abendlandes‘. Auf der Klangreise durch den Stereoraum von den Azoren (Stereo-Links) nach Istanbul (Stereo-Rechts) ist der Klang von der anderen Seite von Anfang an im Stück präsent wie das Übersprechen (Cross talk) im Audiokabel: ‚Eigenes‘ und ‚Fremdes‘ erscheinen untrennbar.

Helga Kölle-Köhler, Reinhard Köhler und Seda Büyüktürkler (Ulm/Augsburg) – time out of joint
Der Butoh-Tänzer Seda Büyüktürkler bezieht sich auf die japanischen Traditionen, gleichzeitig aber auch auf den europäischen Ausdruckstanz. Die Musik von Helga Kölle-Köhler und Reinhard Köhler hat wenig mit konventionellen musikalischen Kategorien zu tun. Auch sie bürsten alles, was wir kennen, gegen den Strich, und geraten dabei out of time. Ein ganz anderes Erleben gerät in den Fokus. – Die drei Künstler arbeiten seit 3 Jahren zusammen und schaffen irrlichternde Performances.

EMU-Ensemble – Butterbrot – synästhetische Komposition für 5 Spieler
Axel Baune – electronics / Andreas Grünvogel-Hurst – electronics / Christine Söffing – electronics / Diether Sommer – electronics / Brigitte Spielmann-Sommer – Stimme //

Jörg Schäffer (München) – TreeH17.reloaded / „WÜST“

Helmholtz-Ensemble (München) – akustische Interventionen mit live visuals
Peter Dietz – Pure Data / Veronica Hoffmann – Pure Data / Sebastian Loh – Pure Data / Martin Siegler – Pure Data / Diether Sommer – Pure Data / Dieter Trüstedt – Pure Data // Brigitte Spielmann-Sommer – live Visuals //

Anfahrt zum Forschungsgebäude N27

Anfahrt mit dem Auto: A8; Ausfahrt Ulm-West Richtung Zentrum auf die B10; dort 2. Ausfahrt „Wissenschaftsstadt/Eselsberg“; danach zwei mal jeweils bei der ersten Gelegenheit links abbiegen.

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Buslinie 3 vom Hauptbahnhof, Haltestelle „Botanischer Garten“

Adresse:
Universität Ulm
Forschungsgebäude N27, Multimediaraum
James-Franck-Ring/Meyerhofstraße
Oberer Eselsberg
D-89081 Ulm

(Verheißungs-?) Volle Dröhnung

Testcard 23

Gerald Fiebig:
(Verheißungs-?) Volle Dröhnung. Dronemusik und spätmoderne Zeiterfahrung. In: Testcard 23 (2013), pp. 212-219

This essay (in German) questions the frequent discussions of drone music in terms of cosmic, religious, or otherwise transcendental terms. Via Deleuze/Guattari and the theory of modernity as a process of (hyper-) acceleration proposed by sociologist Hartmut Rosa, the essay argues for a materialist aesthetic of drone music that uncovers its potential for resistance against the excesses of acceleration resulting in „post-democracy“ and widespread depression.

Dieser Aufsatz hinterfragt die verbreitete Behandlung von Dronemusik in kosmischen, religiösen oder anderweitig transzendenten Kategorien. Mithilfe von Deleuze/Guattari und der Theorie des Soziologen Hartmut Rosa, der die Moderne als Prozess der (Hyper-) Beschleunigung begreift, argumentiert der Aufsatz für eine materialistische Ästhetik der Dronemusik, die deren Potenzial für einen Widerstand gegen jene Exzesse der Beschleunigung aufdeckt, die zu Phänomenen wie „Postdemokratie“ und der Zunahme depressiver Erkrankungen führen.